Eine Internetseite für alle, die sich über den "international üblichen Standard" - LANGSTROTH - informieren und am liebsten auch ihre Imkerei gleich mit Langstroth beginnen (oder sie so umstellen) möchten.
   
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  Heinz Lorenz: Merkblatt für Jungimker und Einsteiger
 

Heinz Lorenz: 
Merkblatt für Jungimker und Einsteiger ...
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Merkblatt für Jungimker und Einsteiger der  Langstroth-Arbeitsgruppe Deutschland *

Für jeden Anfänger, der mit der Imkerei beginnen möchte, stellt sich zunächst die Frage, in welcher Beute (Behausung) er seine Bienenvölker halten möchte. 

Um dem Neuling Irrwege bzw. teure Fehlinvestitionen zu ersparen, wurde dieses Merkblatt herausgebracht, das ihm helfen soll, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Die in der Welt am meisten verbreitete Beute ist das Langstroth-Magazin.
 

Wann und von wem wurde das Magazin erfunden und welche Vorzüge und Besonderheiten zeichnet es gegenüber anderen Beuten aus?  Ohne hier ausführlich auf die historische Entwicklung der Beuten einzugehen, kann in aller Kürze folgendes Wissenswerte gesagt werden. Das bewegliche Rähmchen wurde im Jahr 1851 von dem nordamerikanischen Pfarrer Lorenzo Lorrain Langstroth (1810-1895), zwei Jahre früher als bei uns inEuropa (1853 von Baron von Berlepsch), erfunden. Vorher gab es nur einen festen Wabenbau in den Beuten, der die Völkerbehandlung und Honigernte erheblich erschwerte. Die Erfindung des beweglichen Rähmchens durch Langstroth ist die Folge seiner Entdeckung der biologischen Gesetzmäßigkeit im Bienenvolk, die Räume, die ungefähr der Köperbreite der sich bewegenden Biene entsprechen, zwischen 8mm + 2, offen zu lassen und nicht zuzubauen. Dieser Sachverhalt wird in der englischsprachigen Literatur „bee space“, im Deutschen „Bienenabstand“ genannt. Das heißt vereinfacht: Wenn die Waben mit einem Holzrahmen eingefasst und wenn zwischen dem Rahmen und der Kastenwand ein freier Raum von 8 mm + 2 gelassen wird, werden sie nicht festgebaut. Dadurch wurde die Entnahme der Waben ohne Zerquetschen von Bienen möglich.  Die im Jahre 1851 gemachte Entdeckung Langstroths seinen Bienenkasten mit beweglichen Waben (Rähmchenmaß 448 mm x 232 mm) von oben zu behandeln, war die Geburtsstunde des modernen Magazins, das im Verlauf von wenigen Jahrzehnten die ganze Welt eroberte. Der mobile Wabenbau erlaubte dem Imker jetzt zusätzliche Zargen zur Aufzucht von Brut oder zur Speicherung von Honig leicht aufzusetzen und ebenso   leicht abzunehmen.  

In Deutschland verharrte man weiterhin bei den Hinterbehandlungsbeuten und den hierfür notwendigen Bienenhäusern. Erst in den 20er Jahren  des vergangenen Jahrhunderts  wurde von Professor Enoch Zander (1873-1957) eine doppelwandige Beute kreiert, die von oben behandelt werden konnte. Sie war noch keine Magazinbeute im eigentlichen Sinne und   mehr für das Bienenhaus oder Pultständchen bestimmt und weniger für die Freiaufstellung geeignet. Außerdem war sie mit einer Reihe von beutentechnischen Mängeln behaftet. Das Rähmchenmaß betrug damals wie heute 420 mm in der Länge und  220 mm in der Höhe. Diese Kreation war ebenso überflüssig wie verhängnisvoll. Denn nach dem zweiten Weltkrieg wurde mit einer Erfindungswelle sonders gleichen versucht, aus der Zanderbeute ein richtiges Magazin zu entwickeln, ohne wirklich die technischen Details und Vorzüge eines solchen zu kennen. Es gibt sogenannte Zandermagazinbeuten aus Kunststoff, vielfach sogar mit Falz und eingebauter Kippvorrichtung, in Holz isoliert oder einfachwandig,  mit acht, neun, zehn, elf und zwölf Rähmchen. Dabei wurde völlig übersehen, dass sich das Langstroth-Magazin  außerhalb Deutschlands, schon millionenfach bewährt hat und es dazu keine bessere Alternative gibt.

Bei diesen sinnlosen und vor allem teuren Experimenten hat sich die Deutsche Imkerei, insbesondere deren Institute, der Lächerlichkeit ausgesetzt, denn hier wurde der Versuch unternommen wurde, „Das Rad neu zu erfinden“

 

Warum gerade das Langstroth-Magazin ?

Das heute, auch bei uns in Deutschland,  angebotene mechanisch stabile, einfachwandige und falzlose, schichtenbewegliche Langstroth-Magazin hat sich seit über 100 Jahren in den unterschiedlichsten Klimazonen und Trachtverhältnissen bestens bewährt. Die führende Position  dieses Magazins in der Weltimkerei ist auf die Teilbarkeit des Brutraums, die dadurch erleichterte Völkerführung, Ablegerbildung und Bauerneuerung sowie die Möglichkeit, zeitweise den Brutraum zu beschränken, zurückzuführen. Die Trennung von Brut- und Honigraum kann ebenso praktiziert werden, wie der Flachzargenbetrieb. Die eingebaute Bienenflucht im Innendeckel, zur Erleichterung der Honigentnahme, die durchdachte Fütterungs- und Wandervorrichtung sind nur einige der vielen zweckmäßigen Konstruktionsdetails, die dieses internationale System perfekt machen. Seine Vielseitigkeit durch die Schichtenbeweglichkeit, eröffnet dem Imker eine breitgefächerte Palette von Betriebsweisen, ohne dass er sich auf eine bestimmte Bienenrasse festlegen muss. Da die Magazine das ganze Jahr bei Wind und Wetter unbedenklich im Freien aufgestellt werden, kann sich der Imker ein teures Bienenhaus sparen. Auch die Tatsache, dass dieses genormte Magazin im Eigenbau sehr leicht hergestellt werden kann, soll nicht verschwiegen werden.  In Deutschland werden im Handel verschiedene Magazine mit einer unterschiedlichen Zahl von Rähmchen- und Größen angeboten. Das sollte den Einsteiger jedoch nicht verwirren.

Hier gilt der Satz, wie in anderen Bereichen auch:
Das Original ist besser als seine Kopie

* Heinz Lorenz,  E-Mail vom Samstag, 13. Dezember 2008
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Josef Meinhardt / Berlin - 2008.12.22

 
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